Eigentlich immer Glück gehabt
Manfred Karge

Eigentlich immer Glück gehabt

Begegnungen und Begebenheiten

208 Seiten, 12,5 x 21 cm, geb.
Mit Bildteil
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Buch 20,– €

ISBN 978-3-355-01923-1

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»Er ist ein Vielkönner und ein Zeitzeuge des großen Theaters. [...]
Manfred ist einfach eine Ikone des Theaters, eines Theaters, das nicht wiederkehrt.«
Carmen-Maja Antoni

Als frisch gebackener Absolvent der Schauspielschule kommt Manfred Karge an das berühmte Berliner Ensemble, »Mitarbeiter für Regie und Dramaturgie« sowie die Klausel »mit Spielverpflichtung« steht im Vertrag. Tatsächlich muss der Jungschauspieler bald wichtige Rollen übernehmen; es ist die Zeit des Mauerbaus, von heute auf morgen können im Westteil der Stadt wohnende Schauspieler nicht mehr zur Arbeit kommen. Ein kühner Vorstoß ans Regiepult gelingt ihm, als er mit Freund und Kollegen Matthias Langhoff ein Brechtstück »erfindet«. Nach dem rauschenden Premierenerfolg beichten sie der Weigel, dass das Stück »nicht so richtig von Brecht ist«. Was sagt die große Intendantin? »Ihr Lauser!« Glück gehabt! Die DEFA meldet sich, unvergessen sein Wolzow im »Werner Holt«.

Das Herz aber schlägt fürs Theater. Seine innovative Regiearbeit führt bald zu Konflikten mit der Kulturbürokratie; gewissermaßen der Anstoß zu einer Weltkarriere! Er verlässt die DDR, inszeniert in Hamburg, Bochum, Wien, Helsinki, Paris, Tokio – und steht drei Jahrzehnte später auch wieder auf der Bühne des Berliner Ensembles. – Karge erzählt in warmherzigen, klugen und pointierten Geschichten über das Theater und seine Arbeit mit Besson, Heiner Müller, Peymann, Tabori und anderen bekannten Regisseuren und Schauspielern. Darunter auch ein junge Elevin, auf die er trifft, als er das schottische Hochland durchwandert und am Herrenhaus der Swintons vorbeikommt. Er gewinnt sie für eine Inszenierung, lange bevor sie die weltberühmte Tilda Swinton wurde. Nicht der einzige glückliche Zufall in seinem Leben!


Manfred Karge

Manfred Karge, geboren 1938 in Brandenburg an der Havel, begann seine Theaterarbeit 1961 am Berliner Ensemble, wohin ihn Helene Weigel von der Berliner Schauspielschule geholt hatte. Dort in Zusammenarbeit mit Matthias Langhoff erste Regiearbeitten. Erste große Rollen auch beim Film (Hitlerjunge Wolzow in »Die Abenteuer des Werner Holt«, Hans Coppi in »KLK an PTX – Die Rote Kapelle«).
Ab 1968 als Schauspieler und Regisseur an der Volksbühne, Beginn der Zusammenarbeit mit Heiner Müller (Uraufführung »Die Schlacht«) und große Rollen (unter anderem Hamlet in der Regie von Benno Besson). Ab 1977 Arbeit als Regisseur in Hamburg, Köln und vor allem in Bochum, dort auch Uraufführung von Thomas Braschs »Lieber Georg«, in dem er die Rolle des Georg und später Büchners Woyzeck sowie Müllers Jason und Aaron spielt. 1982 wird Karges erstes Stück »Jacke wie Hose« mit Lore Brunner uraufgeführt. Dieses und andere Stücke werden in vielen Ländern gespielt, »Die Eroberung des Südpols« und »Jacke wie Hose« in England verfilmt, letzteres mit Tilda Swinton. Regietätigkeit auch in Frankreich, der Schweiz, Finnland, Holland und Japan.

Ab 1986 spielt und inszeniert Karge hauptsächlich am Wiener Burgtheater. Ab 1993 leitet Manfred Karge zehn Jahre das Regie-Institut der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Ab 2001 wieder vermehrt Arbeit als Schauspieler und Regisseur am Berliner Ensemble. Seit 2017 frei arbeitender Regisseur und Bühnenautor. Veröffentlichungen: »Die Eroberung des Südpols. Sieben Stücke«, »Nach der Übung all der Jahre. Lieder, Gedichte, Geschichten« sowie zusammen mit Hermann Wündrich »Erstürmt die Höhen der Kultur. Umkämpftes DDR-Theater«.


»Eigentlich immer Glück gehabt. Begegnungen und Begebenheiten« erscheint im Verlag Neues Leben, einem Imprint der Eulenspiegel Verlagsgruppe.
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