Hans Modrow ist tot

Der letzte SED-Ministerpräsident der DDR Hans Modrow ist am 10. Februar 2023 im Alter von 95 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in einem Berliner Krankenhaus verstorben.
Hans Modrow war kein Betonkopf. Er galt als Reformer und Hoffnungsträger; so war er maßgeblich daran beteiligt, dass die Wendezeit 1989/90 unblutig, weitestgehend friedlich verlief. Die Partei Die Linke würdigt ihn im Nachruf: »[…] Hans Modrow wird in unserer Partei als überzeugter Sozialist, aufrechter Mensch und wichtige Persönlichkeit fehlen.«
Wir trauern um unseren langjährigen Autor, der im Verlag edition ost (Imprint des Verlags Das Neue Berlin) und im verlag am park seine Bücher veröffentlicht hat. Sein Verleger und Lektor Frank Schumann schreibt: »[...] Der 1928 in einem pommerschen Dorf geborene Modrow war politisch und publizistisch bis ins hohe Alter aktiv. Vor dem Bundesverwaltungsgericht erzwang er im Februar 2018 die Herausgabe seiner BND-Akten, [...]. Bis zuletzt arbeitete Modrow an der Verarbeitung der ihm zugänglich gemachten Akten, das Manuskript wird nun postum erscheinen.«
Zuletzt ist 2021 sein Buch »Brückenbauer. Als sich Deutsche und Chinesen nahe kamen. Eine persönliche Rückschau« erschienen...


In über sechzig Jahren politischer Tätigkeit besuchte Hans Modrow die Volksrepublik China unzählige Male. Als Abgeordneter der Volkskammer, des Deutschen Bundestages und des EU-Parlaments, als 1. Sekretär der Bezirksleitung Dresden der SED, vorletzter Ministerpräsident der DDR und Vorsitzender des Ältestenrates der Partei Die Linke. Stets reiste er aus politischen Gründen: um Brücken zu bauen zwischen Deutschen und Chinesen, um Verständnis zu gewinnen für die jeweils andere Seite. Die Beziehungen beider Kultur- und Wirtschaftsnationen haben unterschiedliche Phasen erlebt, nicht immer waren sie friedlich.
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