verlag am park
Sprung ins zweite Leben
Vita zwischen blutigen Katastrophen und hoffnungsvollen Aufbrüchen 1921-1960
m.ill.
ISBN 978-3-89793-180-0
Hermann Schulz war 19, als er in den Krieg musste. Wenige Tage vor dem Überfall auf die Sowjetunion am 21. Juni 1941 verbrachte er mit Gisela und ihrer Freundin ein unbeschwertes Sommerwochenende an einem Badesee bei Berlin … Geboren 1921 in Luckenwalde, trägt Schulz nach Schulbesuch und Lehre vier Jahre Uniform. Später wird er Lehrer, studiert und promoviert. Bis in die 80er Jahre hinein lehrt Dr. sc. Hermann Schulz an der Leipziger Karl-Marx-Universität. Nun, im neunten Lebensjahrzehnt stehend, erinnert er sich seiner Kindheit und Jugend, der Jahre des Elends und des Aufbruchs nach dem Krieg. Seine Autobiografie beleuchtet insbesondere die Umbrüche in der deutschen Geschichte.
Die lebendige Erinnerung eines Volkes, heißt es, reiche nur achtzig Jahre zurück. Wir leben inzwischen in einer Zeit, da es kaum noch Menschen neben uns gibt, die eine eigene Erinnerung an die Weimarer Republik haben. Wir sind auf hinterlassene Zeugnisse angewiesen.
Dieses Buch respektive sein Autor ist eine lebende Ausnahme: Er weiß, wie man in den 20er und 30er Jahren existierte. Er kann sich noch detailliert und lebhaft erinnern. Und das tut er. Darum steht insbesondere die erste Hälfte seines Lebens im Zentrum seiner Memoiren. Die zweite war typisch für die DDR: Die heute oft geschmähte und verhöhnte Kleine-Leute-Republik ermöglichte es einfachen Menschen, die weder zuvor noch heute die Chance dazu hatten bzw. haben, zu den Höhen der Wissenschaft nicht nur aufzuschauen, sondern diese auch selbst zu erklimmen. Mancher, der diese Entwicklung nahm, meint heute, dass er dies gegen die SED, allein aus eigner Kraft und mit Naserümpfen vermocht hätte. Und bleibt auf diese Weise die Antwort auf die Frage schuldig: Welche politische Kraft hat das gesellschaftliche Leben in dieser Republik organisiert und gesteuert, was wohl die Voraussetzung für die individuelle Entwicklung war?
Hermann Schulz
Hermann Schulz, Jahrgang 1921, geboren und aufgewachsen in Luckenwalde. Elektrikerlehre, im Februar 1941 einberufen zur Wehrmacht. Einsatz an Ostfront und Westfront, britische Kriegsgefangenschaft, Neulehrer 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone. Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrer in Sachsen, Hauptreferent im Ministerium für Volksbildung, 1962 Promotion, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Greifswald, Habilitation an der Karl-Marx-Universität Leipzig und dort seit 1970 Hochschuldozent. 1986 Ruhestand. Dr. sc. Hermann Schulz ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er lebt bei Dommitzsch in Sachsen.
»Sprung ins zweite Leben. Vita zwischen blutigen Katastrophen und hoffnungsvollen Aufbrüchen 1921-1960« erscheint im Verlag am Park in Vertriebskooperation der Eulenspiegel Verlagsgruppe.