Samstag, 23. März 2019

Was sich für die Ostdeutschen seit der Wende verschlechtert hat

Lesung mit Matthias Krauß

Wahlkreisbüro MdB Sören Pellmann, MdL Cornelia Falken
Stuttgarter Allee 18
04209 Leipzig

www.leipziger-buchmesse.de

Uhrzeit: 10:00 Uhr

Was geschah nach dem Einigungsvertrag? Der Osten wurde zum Armenhaus Deutschlands, das bis heute alimentiert werden muss, das als Absatzmarkt und Arbeitskräftereservoir fungierte, hoch verschuldet ist und selbst nach der Konjunktur der vergangenen zehn Jahre wenig mehr als die Hälfte dessen erwirtschaftet, was er verbraucht. In den zehn Jahren vor der Wende wurden in Ostdeutschland mehr als eine Million Kinder mehr geboren als in den zehn Jahren danach. Der Familienzusammenhalt geriet stark unter Druck. Das und der Wegzug der Jugend versetzte der Sozialstruktur Ostdeutschlands Schläge, von denen sie sich bis heute nicht erholt hat. Der Nachteil des „Ossis“ vererbt sich auf seine Kinder, sie haben erwiesenermaßen geringere Chancen im Berufsleben als Gleichaltrige aus den alten Ländern. Die ausgezahlte Durchschnittsrente liegt unterhalb der gültigen Armutsgrenze. Die bedeutenden Massenmedien reagieren auf all dies – wenn überhaupt - relativierend, abstrakt oder formelhaft. Zweifelhafte Umfragen, die suggestiv den Optimismus trimmen, tragen zur Verdrossenheit und einem sich weiter verbreitenden Gefühl der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit bei, das sich auch im Hass auf Migranten entlädt.
Dieser Befund regt den Autor an, ausnahmsweise nicht die Frage zu stellen, was sich für die Ostdeutschen nach 1990 verbessert hat (natürlich gab es Verbesserungen), sondern was sich für sie messbar verschlechtert hat.

Die große Freiheit ist es nicht geworden

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Was sich für die Ostdeutschen seit der Wende verschlechtert hat