Peter Hacks Hundert Gedichte
Mit einem Nachruf auf Peter Hacks von Wiglaf Droste
Der Lyriker Peter Hacks ist viel gelobt worden. Stets hat man den Weltgehalt, die Individualität, die dramatische Spannung und den Formenreichtum seiner Gedichte hervorgehoben. Hacks konnte, darin sind sich seine Freunde mit seinen Kritikern einig, alles; kaum ein lyrisches Genre, in dem er nicht Herausragendes geleistet hätte.
Mit dem Band I der kürzlich erschienenen Werkausgabe hat Hacks »Die Gedichte« in der autorisierten Sammlung und Fassung vorgelegt und damit eine breite Auswahl aus seinem viel umfangreicheren lyrischen Werk als das Bleibende zusammengefaßt. Als man ihn um eine strenge, im Stile der Brechtschen Sammlung und ähnlicher Editionen auf hundert Gedichte beschränkte Auswahl bat, hat er den hier vorliegenden Band zusammengestellt.
»Hundert Gedichte« sind keine beliebige oder der Tagesform geschuldete Auswahl aus dem reichen lyrischen Gesamtwerk des Dichters. Hacks hat die Zusammenstellung eines Kanons von 10 mal 10 seiner Gedichte als eigenes Genre begriffen und in seinem Vorwort definiert. Vollkommen wie seine Gedichte ist deshalb auch die Komposition dieses Bandes.
Er bietet den ganzen Hacks in nuce und ist insofern, wie ein Kritiker es beschrieb, »eins der vollkommensten Bücher der deutschen Literatur. Der »Wechsel der Töne« zwischen Komik, hohem Ton, resignierter Zartheit, Grobianismus, zwischen den Versmaßen, Gattungen und Stilen ist von vollkommener Freiheit, Frechheit und Eleganz. Hacks konnte alles.« (Stephan Wackwitz, taz)
|