Abschied von Hans Modrow
Reden, Nachrufe und Kondolenzen
Wenige Tage nach seinem 95. Geburtstag starb Hans Modrow. Am 15. März 2023 nahmen viele Freunde und Weggefährten von ihm Abschied. Zeitgenossen erinnerten an einen einzigartigen Politiker, an den möglicherweise am meisten unterschätzten Staatsmann in der deutschen Geschichte. Im Foyer häuften sich die Blumen, darunter ein Gebinde des 1. FC Union Berlin, den Modrow in den 60er Jahren mitbegründet hatte. In diesem Band sind Reden sowie Kondolenzen und Nachrufe versammelt, die den Verstorbenen würdigen. Sie erscheinen zum Weltfriedenstag. Denn dies war das Credo von Hans Modrow: Nie wieder Krieg, nirgends!
Mit Texten von Dietmar Bartsch, Heinz Bierbaum, Daniela Dahn, Torsten Hochmuth, Wolfgang Hübner, Gabriele Lindner, Christa Luft, Vera Rüttimann, Frank Schumann und Maritta Tkalec
Mit einer Würdigung von Hans Modrow
140 Seiten, 12,5 x 21 cm, 1. Auflage, broschiert, mit Abbildungen

Bildrechte: privat
Gabriele Lindner
Gabriele Lindner, geboren 1942 in Dessau, Studium der Germanistik und Indonesienkunde in Jena (1962-1968), Promotion 1974, von 1980 bis 1982 Dozentin an der Universität Sofia, danach in der Forschung in Jena, seit 1985 am Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften der Akademie für Gesellschaftswissenschaften tätig. Nach 1990 arbeitslos und verschiedene Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Mutter eines 1977 geborenen Sohnes, verwitwet. Seit 2004 Lebensgefährtin von Hans Modrow.
Bildrechte: Foto: Ronny Marzok
Hans Modrow
Hans Modrow, (* 27.01.1928 – † 10.02.2023), aufgewachsen in Pommern, absolvierte eine Lehre als Maschinenschlosser und wurde zu Kriegsende noch in Hitlers letztes Aufgebot gepresst. Dadurch kam er für vier Jahre in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Gründungsjahr der DDR zurückkehrte. Nach kurzer Berufstätigkeit in der Produktion arbeitete er als Funktionär der FDJ, dann der SED. Modrow absolvierte die Komsomolhochschule in Moskau, die Parteihochschule »Karl Marx« und die Hochschule für Ökonomie in Berlin. 1966 wurde er an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Von 1958 bis 1990 Mitglied der Volkskammer, erhielt er nach 16 Jahren als 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden im Herbst 1989 vom Parlament den Auftrag, eine neue Regierung der DDR zu bilden. Auch nach dem Ende des Staates blieb er politisch aktiv: im Bundestag und als Elder Statesman. Zuletzt erschien 2021 im Verlag edition ost sein Buch »Brückenbauer - Als sich Deutsche und Chinesen nahe kamen«. Hans Modrow verstarb am 10. Februar in Berlin.
