Ulf und Ingrid Annel
Er scheint zur Poesie Genie zu haben. Anekdoten über Schiller
144 S., gebunden, 9.90 Euro
978-3-359-01323-5


Vor 250 Jahren kam der bedeutendste deutsche Dramatiker in Marbach auf die Welt, und sein ganzes Leben sollte von Geldnöten, aber auch von einer großen Lebenslust geprägt sein. Geselligkeit, Freunde, Frauen, Tabak und Glücksspiel waren für Schiller ebenso wichtig wie das Ausleben seiner schöpferischen Energie, die Tag und Nacht sein Handeln bestimmte.

Ingrid und Ulf Annel haben Anek-doten über Schiller zusammengetragen, die das Leben des Genies und Lebemannes vorzüglich und amüsant beschreiben:

Plörre Zu den alten Schulden gesellten sich neue, Schiller liebte teure Weine, ausländischen Tabak, verlor Geld beim Kartenspiel. Ihm wurde nahegelegt, beim Kaffee zu sparen, »halb Kaffee und halb Möhren« zu trinken. Doch diese »Jammerbrühe« behagte ihm gar nicht.

Dilettant Nach der überfüllten Jenaer Antritts-vorlesung ließ der Zulauf von Studenten zu Schillers Vorlesungen merklich nach, was sich auch finanziell bemerkbar machte, weil dadurch weniger Kolleggelder hereinkamen. Ein Zuhörer berichtete einem Freund: »Ich will Dir Deine Vorstellung nicht rauben, die Du Dir von dem Mann machst. Doch es ist weit besser, ihn zu lesen, als zu hören. Ein feiner, wohlgebildeter Mann. Was er liest, ist vortrefflich, doch wie er liest - ein unausstehlicher Dialekt, eine oft überaus falsche Deklamation, eine unangenehme Ausrede ... Er wird wohl nicht lange bleiben.«